Zämata, ein traditionelles fränkisches Kartoffelessen


Nach meinem Soulfood gestern, war mir heute schon wieder nach Seelenessen. Diesmal allerdings richtig traditionell fränkisch.
Zumindest unterfränkisch. 😃

Zämata und Andere – Kartoffelstampf anders.

Vielleicht kennt jemand dieses Gericht unter einem anderen Namen. Schreibt mir mal, würde mich echt interessieren, ob das in Deutschland sonst irgendwo so bekannt ist.

Um es vorweg zunehmen, das ist heute ganz bestimmt kein LowCarb!
Aber wer will das schon, wenn die Seele Futter braucht. 😉

Die Zutaten für 2 Personen, die hungrig sind:

  • ca 750g Kartoffeln
  • ½ Zwiebel, gewürfelt
  • 60g Schweineschmalz
  • 30g Butter
  • 1 Prise Muskatnuss
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Ganze Kartoffeln in der Schale kochen und heiß pellen. Kurz ausdampfen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebelwürfel im Schweineschmalz und der Butter langsam goldgelb braten.
Die Kartoffeln zu den Zwiebeln in den Topf geben und mit einem Stampfer zu einer Einheit zerstampfen. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.
Alles noch ca 5 Minuten anbraten lassen, damit auf der Unterseite der Kartoffeln sich etwas Kruste bildet.

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Als Beilage passt hervorragend Dickmilch. Das ist die „Andere“ im Rezepttitel. 🙂

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Wie schon als Kind, klopfe ich auch heute noch die Zämata auf dem Teller mit dem Löffel solange, bis die Oberfläche richtig schön fettglänzend ist.

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Das Rezept steht übrigens wieder im Rezeptbuch „Cucinaepiu“ als Download zur Verfügung

Buon appetito
Werner

19 Gedanken zu “Zämata, ein traditionelles fränkisches Kartoffelessen

  1. Nee, das ist hier nicht bekannt. Weder das Wort, noch die Zubereitung. Auch Dickmilch ist hier nicht so verbreitet, zumindest nicht unter diesem Namen. Aber, dass das Soulfood ist, kann ich mir gut vorstellen. Kartoffeln, Speck und Zwiebeln kann man doch in jeder Lebenslage essen. – Super!

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  2. Das kenn ich weder aus Mecklenburg-Vorpommern, noch Sachsen-Anhalt, noch Ungarn, aber es könnte mir sehr gut schmecken! Und Wollscheinchen-Schmalz habe ich auch gerade im Kühlschrank 🙂

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      • So, hier im Tessin bin ich fündig geworden in einem meiner Kochbücher „So isst das Tessin“. Das Rezept heisst Alborada, als wesentliche Gewürzzutat findet man Zimt, der sehr häufig im Tessin verwendet wird, ausserdem noch geriebener Käse (z.B. Sbrinz), Eier und ein in Milch eingeweichtes Brötchen

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      • Hallo Sabine,

        Alborada, die Zutaten, das klingt sehr interessant. 😃
        Ist sicher ähnlich, aber meine „Zämata“ besteht ja nur aus Kartoffeln, Zwiebeln und Schmalz. Denke der Geschmack wird ganz anders sein.
        Ich habe gerade mal gegoogelt und werde Alborada mal nachkochen. Denke das schmeckt hervorragend. 😃

        Ciao Werner

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  3. So weit ich weiß, gibt es das hier im Norden nicht. Ähnlich, aber hinterher nicht noch gebraten, ist Kartoffel-Möhren-Stampf – nichts für mich, aber Herr H. liebt es. 😉
    Liebe Grüße,
    Eva

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  4. Pingback: Januar-Blogübersicht | Cucina e piu

  5. Viiiel besser schmecken Zämete mit Zwiebeln, und ganz wichtig Brotbröckchen( CroutonsGröße gewürfelt und nicht von ganz frischem Bauernbrot) extra anbraten und dann erst Kartoffelstampf drüber und mit viel Fett anbraten! Das Lieblingsessen der ganzen Familie!

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    • Hallo Nicole,
      Zwiebeln müssen bei mir auch sein. Die dürfen auch richtig Röstaromen haben. 😉
      Brotwürfeli dazu kenne ich nicht. Werde ich probieren. An frischem Brot mangelt es ja normalerweise nicht …… 😃

      Ciao Werner

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  6. Bei uns im Aschaffenburger Raum (auch Unterfranken) heißt das „Kröste“. Kräisde ausgesprochen. Aber nur Kartoffeln. Ohne weitere Zutaten/Gewürze. Keine Ahnung von der Namensherkunft. Wir hatten hier grossen kurmainzerischen und danach französischen Einfluss in der Sprache.

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  7. Hallo. Bei uns in der schönen Rhön hieß dieses Gericht Zemete. Ganz lecker mit Dickmilch (selbst angestellt aus Frischmilch vom Bauern). Diese nennt man heute auch Kevir. Meine verstorbene Mama hatte dies sehr oft kreiert. Es war das Essen der einfachen Leute.

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  8. Hallo in die Runde!

    Ich bin durch Zufall auf die Seite gestoßen. Ich komme aus dem Coburger Raum und da hat sich der Begriff „Zamet“ für Kartoffelstampf erhalten. Meine Oma hat ihn auch oft mit Zwiebeln und Speck gekocht. Allerdings werden in diesem Fall die Kartoffeln mit Milch – oder noch besser Sahne – angerührt.
    Ein Spitzenessen!
    Ich hab lange versucht, hinter den Namen zu kommen und bin in einem Geschichtesbuch auf das mittelalterliche „Sammete“ gestoßen – damals eine Getreidebrei in den alles reingeworfen und „mitsammen“ gekocht wurde. Arpfl gab`s halt hier noch nicht. Aussehen tut`s ähnlich…

    Viele Grüße aus Oberfranken!
    Flo

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