Graukasspätzle


Mein Toskanaurlaub, den ich ja hier auf dem Blog sozusagen live mitgelebt habe, ist beendet. Leider!

Aber, das Gute an der Rückfahrt aus der Italien ist: Man fährt durch Österreich, man kommt unweigerlich am Zillertal vorbei, man kann einen kleinen Abstecher ins Tal machen. Und, man kann endlich Graukas kaufen.

Schon lange wollten wir mal wieder Graukasspätzle machen. Graukas, die typisch Tiroler- oder Zillertaler Käsespezialität, ist bei uns leider nicht zu bekommen. So reifte die Idee, auf der Rückfahrt aus der Toscana einen kleinen Abstecher in unser geliebtes Zillertal zumachen. So also geschehen. Gleich hinter dem Tunnel, der die Bundesstraße in das Tal führt, ist eine Käserei die das volle Bergkäse- und Spezialitätensortiment im Angebot hat. Natürlich auch unseren anvisierten Graukas.

So gab es heute sozusagen internationale Küche. Als Primo italienisch: Melone und Prosciutto di Toscana und als Secondo österreichisch: Graukasspätzle.

Die Vorspeise, Mitbringsel aus dem Val di Orcia: Melone mit viel Geschmack und Prosciutto Crudo, der unvergleichliche, toskanische Schinken.

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Dann die Hauptspeise: Graukasspätzle.

Als Vorarbeit wurden Zwiebeln dünn geschnitten, meliert und in Butterschmalz gebraten. Dabei habe ich den Gurkenhobel benutzt der gerade für den Gurkensalat in Gebrauch war. Die Zwiebelringe sind dadurch etwas zu dünn geraten. Gab aber nur Abzug in der B-Note für die Optik. Geschmacklich perfekte Röstzwiebeln.

Die Spätzle selbst sind ja keine große Hexerei. Oder anders ausgedrückt. Das Ganze ist keine große Kochkunst. Es lebt von den Zutaten.

Spätzleteig gerührt, geschlagen und mit dem Hobel in Salzwasser geschabt. Vorher wurden der Graukas in kleine Stücke geschnitten und die gleiche Menge Zillertaler Bergkäse in grobe Späne gehobelt.

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Alles zusammen in das Zwiebelfett geben und gut vermischen. In eine große heiße Schüssel füllen, Röstzwiebel und ein paar frische Schnittlauchröllchen darüber – Fertig!

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So einfach, soo ungesund und sooo lecker!

Genau das Richtige für einen verregneten Herbstsonntag.

Graukasspätzle mit Röstzwiebeln

Graukasspätzle mit Röstzwiebeln

Nachspeise brauchte ich dann keine mehr …

… außer natürlich: Café

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Buon appetito
Werner

Steinpilze, Kotelett und ein fantastischer Wein


Es war mal wieder Sightseeing abseits der bekannten Trampelpfade im Herzen der Toscana angesagt. Und damit nicht nur das Auge verwöhnt wird, sondern auch der Geschmack und der Geist, wurde wieder selber geköchelt. Wir konnten tolles Fleisch und Porcini kaufen. Daraus wurde auch heute wieder ein leckeres Mal gebastelt.

Vorher aber kleine Schau-Ins-Land-Runde. Fast hätte ich dabei vor lauter Fotomotivsuche meinen BMW im aufgeweichten Boden versenkt. Aber nur fast ….

Landschaft 2

Landschaft 1

Dann aber war es Zeit, das Cena zu kochen: Kotelett mit Steinpilzen.
Dazu gab es Kartoffelwürfelchen mit Rosmarin, Salbei und Thymian aus der Pfanne.
Die Kräuter wachsen direkt vor unserer Türe. Das Kotelett wurde mit Knoblauch gespickt, etwas Olivenöl eingerieben und mit ein paar Rosmarinnadeln in den 60° warmen Ofen geschoben. Jetzt war Zeit um neben einem Aperitivo auch ein paar Tomaten mit Burrata und Oliven als Antipasti zu schnabulieren.

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Der Blick aus dem Fenster während man am Herd steht hat schon was … 😃

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Dann aber ging es recht zügig. Pilze und Frühlingszwiebel scharf angebraten und etwas würzen. Kotelett aus dem Ofen holen und in etwas Olivenöl kurz und scharf in der Grillpfanne angebraten. Und schon konnte serviert werden.

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Als Nachtisch wurden ein paar Melonenscheiben leicht mit Chiliöl bestrichen und ebenfalls in der Grillpfanne angebraten. Buonissimo!

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Natürlich gab es auch ein gutes Tröpfchen dazu. einen vorzüglichen Vino Rosso vom kleinen, aber feinen Weingut in Resta. Einen „Martin del Nero„. Diesen Vino haben wir am Vormittag bei unserer Rundreise erstanden.

Martin-del-Nero

Und mit einem herrlich romantischen Abendrot ging unser Urlaubstag zu Ende.

Menu-Steinpilz 7

Buon appetito
Werner

Kalabresische Auberginenröllchen


Urlaub heißt ja auch mal faulenzen, Nichts tun. Trotzdem verlangt der Körper nach Futter. Und bei all den leckeren Lebensmittel die es hier in der Toscana in bester Qualität in kleinen Tante Emma-Läden gibt, muss natürlich auch einmal selbst geköchelt werden.

Beim Schlendern durch die kleinen Geschäften entdeckten wir in einem Gemüseladen herrliche Auberginen. Schnell wurde deshalb der Plan gefasst, Auberginenröllchen zum Cena auf den Teller zu legen. Nach etwas Überlegung entschieden wir uns für die süditalienische oder sizilianische Variante mit Rosinen und Mandeln. Die Zutaten ließen sich alle leicht besorgen und so gab es kein Hindernis mehr für das Kochen am Abend.

Zum Nachmittagsmokka und als Ausgleich für die anstrengende Zeit am Pool gab es zwischendurch mal eine unheimlich leckere Crostata mit Walnüssen.

Crostata

 

Dann aber, unsere Kalabresischen Auberginenröllchen

Auberginenröllchen 7

Die Zutaten für unsere improvisierten Auberginenröllchen:

  • 3 längliche Auberginen
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Tomate
  • 1 EL Parmesan, frisch gerieben
  • ca 2 EL Mandeln
  • ca 1 EL Rosinen
  • 6 Sardellenfilets
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Pfeffer

Die Auberginen wurden in längs in dünne Scheiben geschnitten, gesalzen und für ein paar Minuten Wasser ziehen lassen. Dann in etwas Olivenöl angebraten.

Die restlichen Zutaten wurden kleingehackt und vermischt. Noch etwas Olivenöl dazu geben und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.

Jetzt die Auberginenscheiben mit der Fülle belegen und zusammenrollen. In einer Form senkrecht einstellen.

In der Zwischenzeit köchelte auf dem Herd eine einfache Tomatensauce, bestehend aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und den Resten der Auberginen. Die Sauce wurde mit Salz, Pfeffer und Chili-Olivenöl abgeschmeckt.

Dann auf den Auberginenröllchen in der Auflaufform die Sauce verteilen und für 20 Minuten in den vorgeheizten Backofen gestellt.

Auberginenröllchen 1

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Auberginenröllchen 3

Auberginenröllchen 5

Auberginenröllchen 4

Um die Zeit zu überbrücken gab es Melone und Schinken. Aber eben richtig saftige, reife Melone mit fantastischen Prosciutto, einem originalen Toskanaschinken. Was für ein Geschmackserlebnis zum Aperitivo.

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Dann aber unser Hauptgang: Kalabresische Auberginenröllchen mit Tomatensugo.

Auberginenröllchen 8

Zum Abschluss etwas ganz Leckeres. Bei meinem Lieblingsitaliener und Genussesserstammtisch-Stammlokal, dem „Ristorante Il Castello“ in Würzburg, hatte uns der Cheffe beim letzten Treffen diesen Likör eingeschenkt und wir waren alle ins Schwärmen geraten. Er berichtete noch, das das seine einzige Flasche war und er diese nur um sieben Ecken bekommen hatte. Und hier steht das edle Tröpfchen mal einfach so bei unserem ersten Einkauf im Regal.

Borsci

So ließen wir den Abend heute bei herrlichem Vollmond in Bella Italia ausklingen.

Buon appetito
Werner

 

Flanksteak zum Sommerstart


Jaa, endlich ist es soweit: Der Sommer ist da! 🙂 🙂

Und obwohl immer noch die Baustelle im Haus, haben wir es uns nicht nehmen lassen dieses „Ereignis“ gebührend zu würdigen.

Am Donnerstag bin ich beim örtlichen Metzgermeister, der Metzgerei Norbert Lutz in Langenprozelten, ohne Plan erschienen und wollte ein gutes Stück Fleisch zum Grillen kaufen. Bei der Frage was er alles empfehlen kann fiel das Wort Flanksteak.
Damit war klar was am Samstag auf den Tisch bzw. auf den Grill kommt: ein Flanksteak. Für alle die jetzt fragen, was das denn ist, kann hier und hier eine genaue Beschreibung nachgelesen werden.
Es ist, das schon mal vorweg genommen, in den USA ein Grillklassiker. Und das sollte sich auch bei mir bestätigen.

Los ging es aber mit einem Aperitif und dazu

Melone und Schinken.

Allerdings nicht einfach so, nein die Melonenschiffchen wurden mit dünnen Schinkenscheiben umhüllt, mit etwas Petersilie bestreut und etwas gutem Olivenöl beträufelt. Dann kamen sie für ein paar Minuten in den Kugelgrill bei indirekter Hitze, also nicht direkt über die Glut.

Einfach sensationell! Durch die Wärme explodieren die Geschmäcker der wenigen Zutaten förmlich.

Vor dem Wärmebad:

MeloneSchinken 2

MeloneSchinken 1

Fertig zum Genießen:

MeloneSchinken 3

MeloneSchinken 4

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Jetzt aber, die Hauptspeise, das Flanksteak.

Am Freitag Abend hatte ich eine Tomatenbutter vorbereitet.

  • 1 Päckchen Butter
  • ca 12 getrocknete Tomatenhälften klein geschnitten
  • glatte Petersilie klein gehackt vermengen und mit
  • Meersalz

abschmecken.
Diese Butter würde dann in eine Eiswürfelform gegeben und eingefroren. Zwei der Würfel wurden am Samstag wieder aufgetaut und waren die perfekte Beilage zum Fleisch.

Tomatenbutter

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Dann war es soweit, das Fleisch kam auf den Grill. Für uns beide ein 1/2 mageres Flanksteak.
2 Miunten auf jeder Seite direkt über der Glut, dann indirekt ein paar Minuten weitergrillen bis eine Kerntemperatur von 60° erreicht war. Kurz ruhen lassen und dann in dünne Scheiben aufgeschnitten.

Flanksteak 1

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Ich entschied mich, da es unser ersten Flanksteak war, für eine ganz puristische Zubereitung. Die Oberfläche leicht rautenförmig einschneiden und das Fleisch nur mit Meersalz bestreuen.

Tja was soll man groß sagen? Dünn, quer zur Faser aufgeschnitten und mit der Tomatenbutter serviert, war es wirklich etwas besonders leckeres. Genuß pur!

Flanksteak 2

Flanksteak 3.

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Dazu gab es neben einem frischen grünen Blattsalat aus dem Garten natürlich Buttermilchbrötchen, die ich bei Björn dem Brotdoc kürzlich gesehen hatte und am Nachmittag gebacken habe. Auch die sind sehr zu empfehlen. Das Rezept dazu findet ihr übrigens hier.

Buttermilchbrötchen 2

Buttermilch-Brötchen

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Und nachdem es nach diesem leckeren Essen vom Grill und dem abschließenden Espresso doch ziemlich spät in der lauen Nacht bei einem guten Chianti geworden ist, kommt dieser Bericht erst jetzt zum Sonntagmittag.

Buon appetito
Werner

Sommer ist schön


Der Sommer schleicht so dahin, meint man.

Aber, soo schlecht ist er gar nicht, einfach ein mitteleuropäischer Durchschnittssommer. Auch wenn uns die Medien immer etwas anderes einreden wollen. Man muss ihn nur nutzen und genießen. Und das haben wir gestern wieder getan.

Freunde und Verwandte eingeladen, den Steinbackofen aufgeheizt und einen netten Abend miteinander verbracht. Natürlich gab es als Hauptgang wieder Pizza „Casa mia“. Irgendwie erwartet das ja jeder, der bei uns in den Sommermonaten zum Essen vorbeischaut. 🙂

Nach einem Martini als Aperitif (warum ist das eigentlich so unterbewertet), gab es Melonen-Minze-Schafskäse-Spieße mit Bauernbaguette das ich am Nachmittag nach einem Rezept von Gerd (Ketex.de) gebacken hatte. Die Spießchen hatte ich bei foolforfood.de von Claudia entdeckt. Man glaubt es kaum: nur 3 Zutaten, aber die harmonieren geschmacklich so toll miteinander. Man könnte sich schon allein daran sattessen.

Einfach und schnell gemacht: Wassermelone und Fetakäse in gleichmäßig große Würfel schneiden und abwechselnd mit einem Minzeblatt auf Spieße stecken – Voila!

Als Hauptpeise Pizza „Casa Mia“ – nach Art des Hauses. Die wurden in der Mitte des Tisches auf einem großen Brett gereicht. So konnte sich jeder Stücke mir unterschiedlichen Belägen aussuchen.

Dazu ein Glas Rosso di Montalcino, Perfetto!

Als Nachtisch wieder unsere beliebte Joghurtbombe. Dieses Mal mit Roter Grütze. Die habe ich wahllos aus chefkoch.de geholt. Obwohl ich nicht der Grützefan bin, zumindest wenn es um gekaufte Plastikgrütze aus dem Supermarkt geht, war ich mehr als positiv überrascht. Grütze kann wirklich lecker schmecken.

Danach noch einen guten Grappa und einen kräftigen Espresso, was kann Sommer in Deutschland so schön sein.

Buon Appetito
Werner

Ach ja, entschuldigt die Qualität der Bilder, aber das fotografieren war diesmal nur Nebensache!