2017 – eine neue Herausforderung


Du hast es sicher schon bemerkt, in den letzten Wochen ist es hier etwas ruhiger gewesen. Das hat vielerlei Gründe. Einer ist sicher der Tatsache geschuldet, dass ich nicht die zwölfundreißigste Version von Spitzkohlgemüse oder eines Roggenmischbrotes bloggen möchte. Es kommt dazu, das die Anzahl der Lieblingsgerichte stetig steigt.  Und das Wort Lieblingsgericht beinhaltet ja, das möchte man öfter essen. So ergeben sich quasi automatisch immer weniger Möglichkeiten, Neues auszuprobieren. Was ich auch sehr schade finde.
Ja, ich gebe auch zu, der innere Antrieb hatte auch etwas gefehlt. Ich brauchte mal etwas Abstand. Da ich diesen Blog ja aus purer Spaß an der Freud betreibe und keinen kommerziellen Zwecken hinterher hechle, muss und will ich von innen heraus Lust an der Sache verspüren.
Und die habe ich jetzt, passend zum Jahreswechsel, wieder gefunden.
Es soll hier mit der Zeit eine neue Rubrik entstehen:

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Ein ganz einfaches Spiel.
Ich bekomme wahllos und ohne Plan sechs Zutaten auf die Küchentheke gelegt und es wird sofort los gekocht. (Nein, ich will mich nicht mit Stefan Henssler vergleichen.) Daraus sollen im Idealfall 2 Gerichte entstehen. Evtl. kann ich eine Zutat auswechseln und natürlich darf ich Basics und Gewürze hinzufügen.
Das ist überraschend, das macht Laune.

Man könnte es auch „Kochen, mal anders“ formulieren.
Die Gedankenspiele rund um die Zutaten zu einem geplanten Gericht im Vorfeld sind nicht mehr vorhanden. Es geht auf den Punkt los. Ich werde zwangsläufig meinen Horizont um neue Geschmackskombinationen erweitern und bin mir sicher, es wird nicht alles zu einer Leibspeise werden. Muss es ja auch nicht, der Spaß in der Küche steht im Vordergrund.

Und wie schon immer in den vielen Jahren meines Kochbloggerlebens, es gilt auch hier mein Motto: Vom Kochtopf auf den Teller und sofort ab auf den Tisch.
Die Kamera ist live zwischendrin dabei. Da wird nix extra arrangiert fürs Bild, dafür ist keine Zeit. Ich möchte warm essen. 😃

So und jetzt genug geschwafelt. Die Spiele mögen beginnen….

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Klappe, die Erste: 6 Zutaten – 2 Gerichte

Schwarzwurzel, Süßkartoffeln, Mango, Brokkoli, Kokosmilch und einen Riesengockel.

Und schon geht es los, Backofen vorheizen. Zufällig, also wirklich gaaaanz zufällig, hatte ich noch eine Baguettestange im Tiefkühler liegen. Die durfte als Ergänzung ein kurzes Hitzebad nehmen. Für den Gockel, das Wort Hähnchen würde dem armen Tier nicht gerecht werden, entschied ich mich spontan für das Zitronenhuhn nach Marcella Hazan. Die Vorbereitung dauert 5 Minuten. Heißt, Zitronen anstechen, im Inneren versenken, den Wamst zubinden, das Tierchen mit Salz einreiben und schon geht es ab ins, auf 180°C vorgeheizte Backrohr.

Jetzt war Zeit um sich der Vorspeise, dem Primo zu widmen. Schwarzwurzeln liebe ich zwar außerordentlich, aber in meiner Küche sind sie tatsächlich Neuland gewesen für mich. Und da ich den puren Geschmack erstmal im Vordergrund haben wollte, tauschte ich die Kokosmilch gegen etwas Sahne aus. Die Schwarzwurzeln wurden geschält und in Zitronenwasser gewässert bis zum Gebrauch. Aus den Süßkartoffeln sollten Chips werden. Also die Knollen in gleichmäßig dicke, aber etwas stärker als chipsdicke, Scheiben geschnitten, auf einem Backblech mit Salz, Pfeffer, geräuchertem Paprikapulver und Olivenöl vermischt und bei 200°C in den Backofen geschoben. Nach 10 Minuten einmal gewendet, weiter 10 Minuten gebrutzelt und dann waren sich auch schon fertig. In der Zwischenzeit die Schwarzwurzelstangen schräg in gleichmäßige Scheiben geschnitten, mit etwas Olivenöl angebraten, etwas Sahne hinzugeben und ein paar Minuten dünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ganz einfach, nicht mehr als nötig.

Meine Vorspeise, der Primo

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Schwarzwurzel in leichte Sahnereduktion mit Sesam-Umami-Topping,
dazu Chips von der Süßkartoffel.

Das Huhn war nach ca 1,5 Stunden und zweimal wenden auch fertig. So konnte dann der Brokkoli kurz in Olivenöl angebraten werden. Nach ein paar Minuten Mangowürfeln und eine Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten dazugeben und mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken. Auch hier die Devise, möglichst puristisch.

Brokkoli und Mango in der Pfanne

Brokkoli und Mango in der Pfanne

das Zitronenhuhn nach Marcella Hazan

das Zitronenhuhn nach Marcella Hazan

Mein Hauptgericht, der Secondo

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Zitronenhuhn an Brokkoli-Mango-Gemüse aus der Pfanne,
dazu Baguette „Casamia“

Meine erste Herausforderung war gemeistert. OK, es kann exotischer oder wilder werden. Aber wie gesagt, der Spaß in der Küche steht im Vordergrund.
Und dabei wurde ich zu meiner 1. Aktion „6 Zutaten-2 Gerichte“ mit einem herrlichen Nachtisch belohnt.

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Kokosmilch mit Chiasamen, Himbeeren, Cashewmus mit Honig und Sahne. Obenauf Himbeeren und geröstete Kokosblättchen

Wenn ich immer solch‘ leckeren Dolce genießen darf, dann wird es viele meiner neuen Koch-Spaßaktionen geben. 😃

Und für das Archiv zum Schluß, selbstredend, dass der Gockel für eine halbe Kompanie gereicht hätte…

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Buon appetito
Werner

Schnelle Pasta mit Brokkoli und Aprikosen-Sardellen-Sugo


Toller Titel, gell?

Wie das so ist im deutschen Standardhaushalt. Nicht immer reicht die Zeit um aufwendig und ausladend zu kochen.

Schnelle Küche ist also heute angesagt. Was liegt da näher als Pasta….

Dazu ein schnelles Sugo, quer durch die Vorratskammer. Das Ergebnis = Buonissimo!

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Was habe ich heute für 2 Personen verwendet:

  • 400g schmale Bandnudeln
  • 1 Brokkoli
  • 1 kl. Zwiebel
  • Sardellen
  • 5 getrocknete Aprikosen
  • 6-8 Oliven
  • Olivenöl
  • Zitronensaft
  • 1 kl. Sibirische Hauspaprika (kleine Chilischote)
  • Thymian
  • Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • Pecorino gerieben

Zuerst wird der Brokkoli in Röschen geteilt, die Stiele klein geschnitten und für 4 Minuten in kochendem Salzwasser vorgegart. Dann mit kaltem Wasser abgeschreckt und beiseite gestellt.

Nudeln in Salzwasser kochen.

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Während die Nudeln kochen wird die Zwiebel in reichlich Olivenöl glasig gedünstet. Dann kommen kleingehackte Sardellen und klein gewürfelte Aprikosen sowie die in feine Streifen geschnittene Chileschote und der Thymian dazu. Kurz mitdünsten. Mit 2-3 EL Zitronensaft ablöschen, halbierte Oliven dazu und mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.

In der Zwischenzeit sind die Nudeln gar und wandern zusammen mit dem Brokkoli zum Sugo in die Pfanne. Alles gut wenden und 1-2 Minuten ziehen lassen. Geriebener Pecorino untermischen und servieren. Alles zusammen dauert keine 1/2 Stunde – frisch zubereitet.

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Dazu haben wir zu zweit eine ganze Flasche Vino Rosso vernichtet. Man gönnt sich ja sonst nichts….. 😉

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Buon appetito
Werner

Tortelloni aus der Kleinmarkthalle Frankfurt


Ja, auch in Frankfurt gibt es tolle frische Pasta, genau gesagt: Tortelloni!

Gestern, an unserem bayerischen Feiertag „Hl. 3 König“ machten wir uns auf den Weg ins benachbarte Hessenland. Die Kleinmarkthalle Frankfurt war unser Ziel. Ein Eldorado für jeden Foodblogger und Kochfreund.
„Nix los“ in der Markthalle. so konnten wir ganz gemütlich an frischem Gemüse und Obst und all den anderen Leckereien vorbeischlendern und die Gerüche und Geschmäcker mit Gaumen und Augen aufsaugen. Wir hatten keinen Einkaufszettel dabei. Einfach schauen und inspirieren lassen war unser Motto.

Im Nachhinein kann ich jetzt nicht sagen ob das ein Fehler war. Jedenfalls waren die Einkaufstüten voll von feinem, frischen Obst und französischem Käse. Dazu die Arme etwas länger ….
Dazu gab es noch frische Tortelloni für das Abendessen. Dreierlei Füllungen hatten wir uns ausgesucht. Einmal Wildschein, einmal Lachs und Ricotta mit Rucola.
Das obligatorische Stück Fleischwurst bei Oma Schreiber haben wir uns dann gespart. 😉

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Zuhause dann wurde für das Abendessen gebrutzelt.

Zuerst, als Primo gab es Champignon-Crostini die mit etwas Steinpilzpaste aufgepeppt wurden. Die Paste war natürlich auch aus der Kleinmarkthalle. Für die Kenner: der kleine italienische Laden in der Mitte im 1.Stock. 🙂

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Das Brot war: Natürlich nicht aus Frankfurt. Ich werde doch kein Brot kaufen! 🙂
Hier haben wir von meinem Weißbrot mit Oliven, das ich diese Tage gebacken hatte verwendet. Dazu einen Martini Bianco. Das war doch schon mal ein Einstieg ins Bayernfeiertagsessen. Aber es sollte noch besser kommen.

Für unsere hessischen Tortelloni wurde eine Sauce aus Robiola, ein italienischer Frischkäse, Zwiebelwürfel, Knoblauch und Sahne geköchelt.
Dazu gab es Brokkoli mit Mandelblättchen.

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Einfach ausgedrückt: Herrlisch! 🙂

Es bleibt der Frust, auf dem Land zu wohnen und für gutes, frisches Gemüse und einer großen und feinen Auswahl an guten Lebensmitteln in die große Stadt fahren zu müssen.

Buon appetito
Werner

 

 

Mutter kocht Apfel-Quark-Auflauf


Es geht wahrscheinlich (hoffentlich) jedem so. Kindheitsgerichte, Lieblingsgerichte von Muttern. So ab und an freut man sich immer noch darauf. Heute war wieder so ein Tag. Völlig unverhofft ruft mich meine Mutter vormittags an, ob sie für uns mitkochen soll? Auf meine (völlig überflüssige) Frage: „Was gibt’s denn?“, sagt sie „Apfelauflauf.“
Schon überredet!
Ich liebe den Apfel-Quark-Auflauf meiner Mutter bis zum heutigen Tag.

Der Auflauf ist nichts kompliziertes und ich denke den bekomme ich genauso lecker hin, das Rezept habe ich schließlich von ihr, bzw. von ihrer Mutter, meiner Oma. Aber, warum soll ich es selber machen? Solange meine Mutter ihren Spaß daran hat für uns mit zukochen, nehme ich das doch gerne war. Zumindest wenn es um diesen Auflauf geht. So wird es wieder zu etwas Besonderem.

Jetzt stellte sich aber gleich das Problem, was dazu. Suppe muss es auf alle Fälle sein und cremig muss sie sein. Kennt ihr Rennfahrersuppe? Als Kind gab es entweder Tütensuppe oder zumindest bei meiner Oma Kartoffelsuppe mit Röstzwiebeln. Mmmmmh!

Naja, etwas anspruchsvoller bin ich dann doch im Laufe der Zeit geworden. Die „Tüten-1 2 3-Rennfahrersuppe“ kommt mir nicht mehr in den Teller. Aber für eine Kartoffelsuppe reichte die Zeit nicht mehr heute Abend.

Mir fiel spontan ein, dass ich gestern bei Claudia von fool for food eine puristische Brokkolisuppe gesehen habe. Brokkoli aus dem Garten schlummert noch im Gefrierschrank. Der Speisezettel für heute stand fest:
Mutters Apfel-Quarkauflauf und dazu Brokkolisuppe mit Ziegenkäse und Walnüsse.
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Apfelauflauf

Isch liebe Apfel-Quarkauflauf!!

Brokkolisuppe

Die Brokkolisuppe ist auch nicht zu verachten!

Buon appetito
Werner

Weihnachtsmenü 2012


Habt ihr alle Schüsselchen leer gegessen, damit das Wetter besser wird zum Jahresausklang?

Nur mal kurz für die Chronik: Unsere Weihnachtsmenüs 2012

Am Hl. Abend:

Crostini mit Ziegen-Weichkäse, Preiselbeeren und Elchsalami

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Salat, Griechisch angehaucht

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Hähnchenbrust auf Risotto mit Orangen

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der passende Wein dazu – Mmmmmmh

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Tiramisu in der Tasse

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Das Christkind hat auch bei uns vorbei geschaut 🙂

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Am 2. Weihnachtsfeiertag:

Brandteig mit Forellen-Quarkmousse

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Entenkeule, Herzogin-Kartoffeln und Brokkoliröschen

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Semifreddo mit Kürbiskernen

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‚Tschuldigung, war aber auch so was von lecker:

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So und jetzt heißt es fasten, fasten, fasten bis der Herr Silvester vorbei kommt

Buon Appetito
Werner