Bei meinen Streifzügen durch die Blogs und Foodblogs dieser Welt bin ich bei Zorra hängengeblieben. Bella richtet dort das Blogevent „Kulinarischer Roadtripp durch die USA“ aus.
Ich gebe ja zu, ich bin nicht so der große Fan von Blog-Events. Ich fühle mich dabei immer so terminlich unter Druck gesetzt. Aber dieses Event hat mich sofort angesprochen. Ich wußte sofort was ich beizusteuern habe. Es ist für mich die Gelegenheit, wieder mal ein Essen aus der Versenkung zu holen, das es schon lange nicht mehr gab bei uns. Wir erinnern uns dabei immer gerne an unsere Hochzeitreise in die USA.
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Damals (es war schon im letzten Jahrtausend 😜 ) waren wir für 4 Wochen in Florida mit Ausflügen bis an den Mississippi und New Orleans unterwegs. Wir wohnten damals bei meinem Uncle Freddy, der in Wirklichkeit gar nicht mein Onkel ist, und zudem auch nicht Freddy heißt.
Jetzt wird sich vielleicht mancher die Augen rollend fragen: Was erzählt er mir da?
Um das Rätsel kurz aufzulösen: „Uncle Freddy“, der mit richtigem Name Willard E. Smith heißt, war in der Zeit als ich ein kleiner Junge war, ein US-Soldat und in Schweinfurt stationiert. Damals war er mit meiner Patin befreundet. Er sah aus wie der junge Freddy Quinn. In diesen Jahren ja ein Idol der Deutschen, der die Freiheit und die große Welt verkörperte und besang. Dann kam der Vietnamkrieg und Uncle Freddy musste in seinen 3. Krieg für sein Heimatland ziehen. Nach dem 2.Weltkrieg, der ihn als 15-jähriger schon einmal mit der Taskforce Baum nach Unterfranken führte, dem Koreakrieg musste er also auch noch sehen, dass er den Vietnamkrieg unversehrt übersteht. Er überstand ihn, aber die Liebschaft mit meiner Patin ging in der Zeit in die Brüche. Die Verbindung hat sich dann verloren, aber kurz vor unserer Hochzeit stand er urplötzlich vor unserer Türe. Was für eine Freude! Mein Onkel aus Amerika war da! 😃
Ja, so wurde die Idee geboren, unsere Hochzeitreise in die USA zu machen.
Aber zurück zum Thema. Wir wohnten also bei Uncle Freddy und so wurde dann auch typisch amerikanisch gelebt und gekocht. Klar, auch PizzaHut stand mal auf dem Programm. Allerdings nie McD und BurgerK. Zuhause gab es sehr oft Gegrilltes. Freddy ist ein Meister des Barbecues. Jede Woche stand einmal Chili Hot Dog auf dem Speiseplan. Natürlich vom Meister selbst zubereitet! 🙂
Das blieb für uns als das typische, amerikanische Gericht in Erinnerung. Damals gab es, wie zu fast jedem Essen, Chips bei den Smiths als Beilage. Das haben wir uns dann aber doch schnell wieder abgewöhnt. 🙂
Wenn man die Hotdogs in ihre Einzelteile zerlegt, urdeutsch: Brötchen, Würstchen, Hackfleischsauce, Zwiebelwürfel. Alles ganz normale Zutaten. 🙂
Und bevor jetzt irgendwelche Einwände kommen, von wegen Fast Food und so. Diese Chili-HotDog sind absolut kein Fast Food. Fast könnte man sagen: Slowfood! 😃
Schon alleine das Backen der Brötchen dauert gute 3 Stunden. 😃
Denn im Gegensatz zum Original in den USA backe ich meine Hot Dog Buns natürlich selbst. 😃
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Mein Beitrag zu Bellas Blog-Event: Uncle Freddys Chili Hot Dog
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Die Zutaten für 2 hungrige Mäuler:
- 6 Hotdog-Brötchen
Die backe ich natürlich selber Also gekaufte Lutschbrötchen sind nicht das Wahre wirklich der Burner. Ist halt wie bei allen Brot und Brötchen. 😃
Das Brötchenrezept für Hot Dog Brötchen.
Zutaten
- 1 kg Mehl 405
- 1 Würfel frische Hefe
- 80 g Zucker
- 3 TL Salz
- 400 ml lauwarme Milch
- 250 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung
Mehl, Hefe, Zucker, Wasser und Milch miteinander vermischen. Dann das Salz hinzufügen und einen homogenen Teig kneten.
Den Teig dann abgedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Platz zur Ruhe stellen. Das Teigvolumen sollte sich ungefähr verdoppelt haben.
Jetzt den Teig noch einmal durchkneten und in Stücke von ca 90g teilen. Diese zu Brötchen formen und dann lang zur Hot Dog-Form rollen. Mit der Nahtstelle nach unten auf ein Backpapier legen und noch einmal ca. 1 Stunde abgedeckt ruhen lassen.
Dann für ca 16-20 Minuten bei 200°C im Backofen backen.
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Dann braucht es noch:
- 6 Hot Dog-Würstchen (Frankfurter oder Wiener sind hier nicht so geeignet, da sie zu fest sind)
- 200g Rinder-Hackfleisch
- 100g passierte Tomaten
- gemahlene Chilischoten
- Salz, Pfeffer
- etwas Brühpulver
- 1 Knoblauchzehe, klein gehackt
- ½ mittlere Zwiebel, mittelgroße Würfel
- ½ mittlere Zwiebel, grobe Würfel
Daraus wird eine Hackfleischsauce hergestellt.
Die Zwiebelwürfelchen, Knoblauch und das Hackfleisch werden in etwas Öl scharf angebraten. Dann Brühpulver darüberstreuen und die passierten Tomaten dazu. Für ca 15 Minuten leise köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und gemahener Chilischote abschmecken.
Das lässt sich soweit alles gut vorbereiten.
Zum Anrichten dann die Brötchen leicht erwärmen (wir nehmen das Warmhalteschubfach in der Küche dazu), ebenso die Hackfleischsauce erhitzen.
Das Brötchen wird entweder waagrecht oder senkrecht, ganz nach persönlicher Vorliebe, aufgeschnitten. Vorsicht, nicht ganz durchschneiden! Es muss an einer Längsseite noch etwas zusammenhängen.
Etwas auseinander drücken, einen kleinen Klecks der Sauce hinein, das heiße Würstchen darüber legen. Jetzt eine gute Portion Hackfleischsauce darüber verteilen und obenauf die groben Zwiebelwürfel.
Die Kunst des Essens besteht jetzt darin, möglichst wenig der Zutaten zu verlieren bzw. zwischen den Fingern zu verteilen beim Reinbeißen.
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Endlich mal ein Essen, bei dem sich die Serviette verdient machen darf 😉
Ich habe übrigens nur die Hälfte des Brötchenteiges als HotDog-Brötchen geformt und gebacken.
Die andere Hälfte wurde als Hamburger Buns gebacken.
Dafür werden die runden, zu Brötchen geformten Teigteilchen mit den Fingern flach in ca 1,5cm dicke Scheiben gedrückt und nach der Ruhephase mit Eiwasch bestrichen und etwas Sesam bestreut. Dann genauso gebacken wie die HotDog-Brötchen, lassen sie sich sehr gut einfrieren.
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Ich freue mich jetzt schon auf Cheeseburger mit diesen leckeren Hamburger Buns die es demnächst geben wird. 🙂
Buon appetito
Werner
Chili-Hot Dog mit selbstgebackenen Buns – ich bin mal wieder schwer beeindruckt. Wobei ich zugebe, dass ich lieber bei den Cheeseburgern zuschlagen würde, die sind eher was für mich.
Und danke für die Geschichte drum herum – ich habe mich jetzt in die vietnamesischen engen Kriegstunnel und nach Florida (entspannter, schöner!) versetzt gefühlt. Schön, dass Ihr den Kontakt zu Onkel Freddy damals wieder herstellen konntet, solche Erinnerungen sind unbezahlbar.
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Ich gebe dir Bescheid wenn die Cheeseburger auf den Teller kommen Barbara. 😃
Ciao Werner
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Wenn man mit einem Gericht auch noch schöne Erinnerungen verbinden kann, ist es ein würdiger Beitrag zu einem Event!
Wie Barbara bin ich dann aber auch lieber bei den Cheeseburgern mit dabei 😉
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Okeeeey 😉
Ciao Werner
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Ich kenne Hot Dogs leider nur von Ikea – und habe sie vor daher in keiner guten Erinnerung. Aber wenn ich deine Kreationen anschaue, dann würde ich doch mit den Heißen Hunden vielleicht doch mal wieder Gassi gehen. 🙂
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Ist doch klar wie Kloßbrüh Ralf: Woher sollen den Schweden eine Ahnung von gutem amerikanischen Essen haben? 😃
Ciao Werner
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Ich wußte das es eine besondere Geschichte gibt; Supi Werner 😉
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Ja Petra,
ausnahmsweise mal eine etwas längere Geschicht aus dem wahren Leben als Vorrede zum Rezept. 🙂
Ciao Werner
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Sehr lecker! Und das Rezept für den Buns nehme ich gleich mal mit, den ohne Ei ist´s einfach perfekt 😀
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Man könnte, wenn man wollte die Buns mit Ei bestreichen. Eben so wie ich es mit dem Hamburgern gemacht habe. Finde aber gerade bei den HotDogs passt es ohne besser-
Ciao Werner
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Würstchen mit Fleischsauce? Herrlich amerikanisch. 🙂 Das Bun-Rezept nehme ich mal mit.
Liebe Grüße,
Eva
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Ja Eva,
Amerikaner stehen auf „Sicher ist Sicher“ …. 😉
Ciao Werner
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Lieber Werner,
vielen Dank für deinen Beitrag, welcher mir in vierfacher (!) Hinsicht besonders gut gefällt:
1. Die Geschichte hat mich schmunzeln lassen und ich habe erleichtert aufgeatmet, dass er Uncle Freddy hieß, weil er aussieht wie Freddy Quinn und nicht wie Freddy Krüger 😉
2. Ich liebe Hot Dogs, ich hatte zwar in Chicago mal einen kurzzeitigen „Death by HotDog“, oh mann, die waren aber auch gut, welcher aber nur 3 tage anhielt, danach konnte ich wieder große Mengen zu mir nehmen
3. du backst die Brötchen selber, mag für dich selbstverständlich sein, ist es aber leider für die meisten nicht (mir grauts allerdings ebenfalls bei dem Gedanken an diese „Brötchen“ aus dem Supermarkt, die man auf Daumennagelgröße zusammendrücken kann)
4. Ich kannte deinen Blog bisher nicht, aber mir gefällt es hier und ich werde jetzt öfter vorbeikommen
In diesem Sinne: schön, dass du dabei bist
VG Bella
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Hallo Bella.
Ohne selbstgebackene Brötchen oder Brot geht nichts. Aber rein garnichts bei mir. 🙂
Freut mich, dass es dir bei mir gefällt. Das Kompliment gebe ich aber gerne zurück. Auch ich habe deinen Blog erst über das Event kennengelernt und werde dich auch regelmäßig besuchen kommen.
Ciao Werner
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Vielen Dank für das tolle Rezept. Chili-Hot-Dog und Cheese-Burger kommen immer gut an – besonders, wenn alles „selbstgemacht“ ist.
Liebe Grüße, Renate
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Für mich bitte ohne Würstchen…. (g) – herrlich, deine dogs.
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Vielleicht lieber mit einer Bratwurst und Senf Christine? 😜
Ciao Werner
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neeeneee, die Fleischsauce brauchts schon; nur mit Würstchen steh ich allgemein nicht auf gutem Fuß, weiß man doch nie was drin ist. Vielleicht noch ein paar Tomaten und Zwiebeln extra….
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Wie jener Metzger Christine, der sagte: „Wenn raus kommt was in der Wurst drin ist, kommen wir rein und nimmer raus!“ 😜
Ciao Werner
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eben drum- der Fleischwolf hier zuhause wartet noch auf den richtigen Zeitpunkt, dann gehts tatsächlich um die Wurst!
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